Mittwoch, 31. Oktober 2007

Der Zentralrat mischt sich ein

Es scheint, als kenne der Zentralrat der Juden sein politisches Aufgabenfeld nicht mehr so ganz. In den letzten Tagen und vor allem seitdem Frau Knobloch dessen Vorsitzende ist, mischt sich der Zentralrat in viele Fragen ein, die ihn nicht zu interessieren haben. So geschehen letzte Woche beim Streit zwischen Kardinal Joachim Meisner und den Grünen und nun erneut aufgrund des "Zentrums gegen Vertreibung" und die berechtigte Involvierung des Bundes der Vertriebenen daran. So kritisiert Dieter Graumann vom Zentralrat folgendes:

[…] wenn sich der Bund «sehr deutlich von allen Forderungen an unsere Nachbarländer formell verabschiedete, auch von den unheilvollen Aktivitäten der Preußischen Treuhand» und er weiterhin «auch mit der unseligen Tradition des BdV brechen könnte, den Holocaust und die Vertreibung moralisch zu parallelisieren und gleichmacherisch behandeln zu wollen». Wenn der BDV «dann sogar noch das Gedenken an das ernste Schicksal der Vertreibung in einen gesamteuropäischen Kontext stellen könnte, dann wäre das noch viel besser», ergänzte der Zentralratsvizepräsident.

Soso. Kriegsverbrechen sind für den Zentralrat also nur Kriegsverbrechen, wenn sie sich gegen Juden und andere nichtdeutsche Kriegsopfer richten, die Deutschen scheinen wohl selbst schuld zu sein an ihrem Leid. Noch seltsamer und beinahe obszön erscheinen mir nur noch die Worte der früheren Umwelt- und Verbraucherschutzministerin Renate Künast zum Thema:

Allerdings habe die deutsche Gesellschaft zu lange das Unrecht ignoriert, das den Vertriebenen nach dem Krieg zugefügt worden sei, räumte Künast ein. Das habe deren Anbindung an das äußerste rechte Lager gefördert. Künast forderte von Merkel und den Vertriebenen ein Signal des Vertrauens an Polen. Dazu gehöre die Absage an das vom BdV geforderte Zentrum gegen Vertreibungen in Berlin.

Nun ist es also rechtsextrem, für seine Heimat geradezustehen und Forderungen an Nachbarländer zu stellen. Seltsam, dass aber gerade Polen bei seinem Nachbar Deutschland gut durchkommt, wenn es Forderungen stellt und somit über 80 Millionen Menschen an der Nase herumgeführt werden. Auch wurden die Deutschen in den polnisch verwalteten Gebieten lange Zeit unterdrückt, so wie viele Minderheiten in Polen vor und nach dem zweiten Weltkrieg, aber das scheint in Deutschland niemanden zu interessieren. Man macht sich klein, entschuldigt sich immer wieder für die Verbrechen des zweiten Weltkrieges als wären die immernoch zahlreich zum Greifen nah (das Ausland hat es, was Rechtsextremismus angeht, weit schwerer), ignoriert dem eigenen Weltbild fremde Meinungen.
Noch fährt Deutschland gut damit. Die Frage ist nur wie lange noch, ehe radikale Parteien des äußersten Spektrums wie NPD und Linke die Regierungsgeschäfte im schlimmsten Falle in einer Koalition übernehmen. Bis dahin muss sich etwas ändern, um eben dieses Schlimmste zu verhindern.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Ist schon schlimm, wenn es die anderen machen! Die katholische Kirche mischt sich bekanntlich auch in jeder Art von Dinge ein, die sie nichts angehen. Warum stört es dich dann beim Zentralrat? Probleme mit Juden?

Anonym hat gesagt…

I am not sure why I have come to love swarovski so much maybe because it is Austrian and I love Austria!


[url=http://www.buyswarovski.net/ringe.html]swarovski ringe[/url]